Lagerfeuer
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Lf. Nr. 33
Rumänien.
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der Belgier, an. Er lehnte ab, dagegen nahm der darauf gewählte Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen die Wahl an und wurde im Oktober 1866 vom Sultan anerkannt. Das verhältnismäßig große Ansehen, dessen sich Rumänien in Europa erfreut, verdankt es im wesentlichen der überaus geschickten inneren und äußeren Politik dieses hohenzollernschen Fürsten, dessen Neffe und Nachfolger heute gegen uns kämpft. Er übernahm ein fast bankrottes Land voll schwerer innerer Parteikämpfe unter so scharfem Widerspruch Österreichs gegen seine Person, daß er heimlich durch das österreichische Gebiet in sein Land reisen mußte, und 11 Jahre später, beim Ausbruche des Russisch-Türkischen Krieges 1877, trat das junge Rumänien als Bundesgenosse von durchaus selbständige Bedeutung neben Rußland hervor und erkämpfte sich vor Plewna durch ein wohlgeschultes Heer die volle Unabhängigkeit von der Türkei, die durch die Königskrönung 1881 besiegelt wurde. Der Ruhm von Plewna hat das rumänische Heer bis heute begleitet, obwohl es nie wieder das Kriegsglück versucht hat; denn auch die Erwerbung des Silistriagebites im Laufe des zweiten Balkankrieges 1913, in dem das Heer allerdings mobil gemacht war, erfolgte ohne Kampf. So wird sich in dem jetzigen Kriege zeigen müssen, ob dies Rumänien auch nach dem Tode seines eigentlichen Begründers noch Bedeutung besitzt, die jener ihm zu geben wußte.
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Vereinigung des rumänischen Volkes in der ganzen Geschichte bisher nie bestan-den hat und auch nie ausdrücklich angestrebt worden ist. Das hängt mit der merkwürdig passiven Rolle, die die Rumänen stets gespielt haben, zusammen. Ein kurzer Blick auf ihre Geschichte mag dies zeigen.
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das südöstliche Ungarn unterwarfen und auch Siebenbürgen tributpflichtig machten. Siebenbürgen hat dabei stets eine gewisse Sonderstellung eingenommen unter einem magyarischen oder einem halbmagyarischen Wojwoden, der sich militärisch stützte auf eine um Klausenburg angesiedelte magyarische Militärkolonie, die sog. Nation der Szekler.
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dritter Gegner noch Polen hinzu. In beiden Gebieten tritt nur je eine Herrscher-persönlichkeit von überragenderer Bedeutung in diesen Jahrhunderten hervor. In der Moldau ist es Stefan der Große (1457 - 1504), in der Walachei Michael der Tapfere (1593 -1601). Beide sind Kriegshelden, denen es vorübergehend gelingt, in Siebenbürgen, der Moldau und der Walachei gleichzeitig eine Art Herrscherstellung zu gewinnen, aber nur für kurze Zeit und unter stetem Wechsel zwischen ungarischer bezw. österreichischer, polnischer und türkischer Oberhoheit. Im wesentlichen ist schon im 16. Jahrhundert das türkische Übergewicht in der Moldau wie in der Walachei entschieden, während Siebenbürgen auch in dieser Zeit noch Herrscherpersönlichkeiten von europäischer Bedeutung hervorbringt, wie die Bathorys, Rakoczy und Bethlen Gabor. Die Familie Bathory führt übrigens ihren Stammbaum auf einen eingewanderten deutschen Adligen zurück, wie denn deutscher und zum Teil auch italienischer Einschlag in den magyarischen Adelsfamilien sich mehrfach
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findet, die in Siebenbürgen eine Rolle spielen, die mit dem kumanischen Einschlag in der Walachei verglichen werden kann. Ein wichtiger Gegensatz ist aber immer zwischen dem Lande innerhalb und außerhalb des Karpathenbogens bestehen geblieben. Während im Osten und Süden die verschiedenen Bevölkerungselemente miteinander verwuchsen durch den einigenden Kitt der rumänischen Sprache, blieb in Siebenbürgen die rumänische Hirtenbevölkerung stets getrennt von der magyarischen Kriegerkaste und den deutschen Kolonisten, die den berühmten Erzbergbau dort schufen und die siebenbürgischen Städte gründeten. Bekannt ist ja, daß auch der Orden der Deutschritter im Burzenlande, der Gegend um Kronstadt, von 1211 - 1224 die Grenzwacht gegen die Kumanen hielt, bevor er seine Tätigkeit auf das Preußenland richtete.
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Im 19. Jahrhundert nach dem Frieden von Adrianopel (1829) wurde dieser russischer Schutz, der mit einer Aufsicht über die Verwaltung verbunden war, der Entwicklung der Staaten mehr hinderlich als nützlich. Die Pariser Februar-Revolution von 1848 löste auch hier einen Volksaufstand aus, der zwar von Türken und Russen unterdrückt wurde, dessen Ideen aber fortwirkten unter den veränderten Umständen, die Rußlands Niederlage im Krimkriege herbeiführte. Auf ihnen beruhte schließlich die Wahl Alexander Cuzas und die Vereinigung der beiden Staaten im Jahre 1859.
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Nation ihrer Volkszahl entsprechend zur Geltung kommen sollte. Aber die Ver-fassung wurde mehr und mehr ein Mittel zur Tyrannisierung der Nicht-Magyaren. Darunter litten ihrer kulturellen Bedeutung nach am meisten die Deutschen, ihrer Zahl nach am meisten die Rumänen. In Siebenbürgen wo die Magyaren die alten Rechte der deutschen Ansiedler vorsichtiger behandelten, blieb der alte Gegensatz zwischen den Rumänen und den ihrer geistigen und wirtschaftlichen Überlegenheit bewußten Deutschen trotz der von dem Magyaren drohenden Gefahr erhalten, im Banat aber schlossen sich Deutsche und Rumänen in der „Nationalitätenpartei“ zu gemeinsamer Abwehr zusammen.
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kriegerischen Grundton geschaffen haben. Da mußten dann die Karpathen die natürliche Grenzlinie der Machtteilung werden. Die Abhängigkeit von dieser geographischen Grundtatsache zieht sich durch die ganz rumänische Geschichte. Die Zukunft muß lehren, ob die Verquickung mit Kumanen und Tartaren und die Erziehung durch das Verfassungsleben dem rumänischen Volke einen neuen Geist gegeben haben, der die Fesseln der Bodengestaltung durchbrechen kann, oder ob die heutige Bedeutung Rumäniens nur das Verdienst eines Herrschbegabten Hohenzollern ist, durch dessen Wirken das Volk für eine kurze Zeit über sich selbst hinausgehoben wurde.
Einiges über die Herkunft unserer Reiterei.
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versehen.
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die vorhandenen Schwadronen in Regimenter Jäger zu Pferde zusammen, deren Zahl durch die letzten Heeresvermehrungen auf 13 erhöht wurde.
Übersicht über das Alter, den Beruf, das Herkunftsland und den letzten Aufenthaltsort der Kriegsgefangenen von Matsuyama.
Es sind folgende Jahresklassen vertreten:
1868 1 am 1. 10. d. Js. haben ihr 48. Lebensjahr 1 vollendet.
1869 1 am 1. 10. d. Js. haben ihr 47. Lebensjahr 1 vollendet.
1870 2 am 1. 10. d. Js. haben ihr 46. Lebensjahr 2 vollendet.
1871 1 am 1. 10. d. Js. haben ihr 45. Lebensjahr 1 vollendet.
1873 1 am 1. 10. d. Js. haben ihr 43. Lebensjahr 1 vollendet.
1874 2 am 1. 10. d. Js. haben ihr 42. Lebensjahr 1 vollendet.
1875 7 am 1. 10. d. Js. haben ihr 41. Lebensjahr 7 vollendet.
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1876 5 am 1. 10. d. Js. haben ihr 40. Lebensjahr 6 vollendet.
1877 2 am 1. 10. d. Js. haben ihr 39. Lebensjahr 1 vollendet.
1878 4 am 1. 10. d. Js. haben ihr 38. Lebensjahr 4 vollendet.
1879 6 am 1. 10. d. Js. haben ihr 37. Lebensjahr 6 vollendet.
1880 12 am 1. 10. d. Js. haben ihr 36. Lebensjahr 9 vollendet.
1881 13 am 1. 10. d. Js. haben ihr 35. Lebensjahr 15 vollendet.
1882 15 am 1. 10. d. Js. haben ihr 34. Lebensjahr 15 vollendet.
1883 16 am 1. 10. d. Js. haben ihr 33. Lebensjahr 15 vollendet.
1884 22 am 1. 10. d. Js. haben ihr 32. Lebensjahr 18 vollendet.
1885 13 am 1. 10. d. Js. haben ihr 31. Lebensjahr 20 vollendet.
1886 22 am 1. 10. d. Js. haben ihr 30. Lebensjahr 22 vollendet.
1887 21 am 1. 10. d. Js. haben ihr 29. Lebensjahr 17 vollendet.
1888 25 am 1. 10. d. Js. haben ihr 28. Lebensjahr 27 vollendet.
1889 24 am 1. 10. d. Js. haben ihr 27. Lebensjahr 19 vollendet.
1890 29 am 1. 10. d. Js. haben ihr 26. Lebensjahr 32 vollendet.
1891 39 am 1. 10. d. Js. haben ihr 25. Lebensjahr 34 vollendet.
1892 58 am 1. 10. d. Js. haben ihr 24. Lebensjahr 57 vollendet.
1893 43 am 1. 10. d. Js. haben ihr 23. Lebensjahr 45 vollendet.
1894 18 am 1. 10. d. Js. haben ihr 22. Lebensjahr 19 vollendet.
1895 9 am 1. 10. d. Js. haben ihr 21. Lebensjahr 16 vollendet.
1896 4 am 1. 10. d. Js. haben ihr 20. Lebensjahr 4 vollendet.
Das Durchschnittsalter wird am kommenden 1. Oktober
28 Jahre 3 Monate sein.
Bei dieser Berechnung sind nur Jahre und Monate berücksichtigt, Tage nicht.
Das wirkliche Durchschnittsalter werden am 1. Oktober 3 haben
Älter als 28. Jahre 3 Monate werden 172 sein
Jünger 240
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Die Zivilberufe der 122 aktiven Mannschaften sind folgende:
Schlosser | 21 | Schweizer | 2 |
Tischler | 10 | Hausdiener | 2 |
Bergmann | 7 | Kellner | 2 |
Landwirt | 6 | Steiger | 1 |
Kaufmann | 5 | Handlungsgehilfen | 1 |
Schreiber | 4 | Zollbeamter | 1 |
Dreher | 4 | Musiker | 1 |
Schmied | 3 | Zeichner | 1 |
Hufschmied | 3 | Kassengehilfe | 1 |
Klempner | 3 | Goldschmied | 1 |
Mechaniker | 3 | Schneider | 1 |
Zimmermann | 3 | Friseur | 1 |
Maurer | 3 | Müller | 1 |
Maler | 3 | Bäcker | 1 |
Kutscher | 3 | Färber | 1 |
Schuster | 2 | Wagenbauer | 1 |
Metzger | 2 | Küfer | 1 |
Farmer | 2 | Steinsetzer | 1 |
Arbeiter | 2 | Töpfer | 1 |
Hilfsmonteur | 2 | Werftarbeiter | 1 |
Kabelarbeiter | 1 | Schiffer | 1 |
Rangierer | 1 | Seemann | 1 |
Zementeur | 1 | Knecht | 1 |
Dachdecker | 1 | Fremdenlegionär | 1 |
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B. Bei Kriegsbeginn eingetreten 238. Davon sind:
Kaufmann | 126 | Kasernenwärter | 3 |
Polizeibeamte | 9 | Techn. Betriebsleiter | 3 |
Lehrer | 7 | Missionar | 3 |
Elektrotechniker | 6 | Juristen | 3 |
Gouvernementsbeamte | 6 | Schiffsoffiziere | 3 |
Techn. Betriebsbeamte | 5 | Seemann | 3 |
Kellner | 5 | Köche | 3 |
Postbeamte | 4 | Buchhändler | 2 |
Bankbeamte | 4 | Telegraphenbeamte | 2 |
Dipl. Ingenieur | 3 | Professoren | 2 |
Ingenieure | 3 | Kapitäne | 2 |
Bautechniker | 2 | Architekt | 2 |
Gärtner | 2 | Eisenbahnbeamter | 1 |
Maschinist | 2 | Techniker | 1 |
Konsulatsbeamte | 2 | Monteur | 1 |
Heizer | 2 | Musiker | 1 |
Revierförster | 1 | Maler | 1 |
Brauereiingenieur | 1 | Tischler | 1 |
Stud.-Ing. | 1 | Färber | 1 |
Redakteur | 1 | Gerber | 1 |
Apotheker | 1 | Dachdecker | 1 |
Drogist | 1 | Konditor | 1 |
Bauunternehmer | 1 | Stauer | 1 |
Fremdenlegionär | 1 |
1-33-15 (2-159) -----------------------
Es sind geboren
A. In Deutschland:
1. Königreich Preußen
a. Provinz Ostpreußen 15
b. Westpreußen 8
c. Posen 3
d. Pommern 10
e. Schlesien 18
f. Brandenburg 27 (Berlin 16)
g. Schlesw. Holst. 31
h. Hannover 33
i. Westfalen 23
k. Rheinprovinz 48
l. Hessen-Nassau 21
m. Sachsen 18
zusammen 250
2. Königreich Bayern 15
3. Sachsen 27
4. Württemberg 10
5. Großherzogtum Baden 14
6. Hessen 5
7. Sachsen-Weimar 3
8. Oldenburg 4
9. Mecklbg.-Schwerin 4
10. Mecklbg.-Strelitz 3
11. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha 3
12. Sachsen-Meiningen 2
13. Sachsen-Altenburg 1
14. Anhalt 2
Übertrag 343
1-33-16 (160)
Übertrag 343
15. Braunschweig 4
16. Fürstentum Reuß a. L. 1
17. Schwarzburg-Rud. 2
18. Schwarzburg-Sond. 1
19. Lippe-Detmold 2
20. Schaumburg-Lippe 1
21. Fr. Reichsstadt Hamburg 29
22. Bremen 10
23. Lübeck 2
24. Reichsland Elsaß-Lothringen 12
Zusammen 407
B. Außerhalb Deutschlands:
1. Österreich-Ungarn (Böhmen) 1
2. Schweiz 1
3. Rußland a. Moskau 1
b. Bessarabien 1 2
4. China (Futschou) 2
5. Sumatra 1
6. Afrika (Goldküste) 1 8
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4. Letzter Aufenthaltsort.
Bis zum Ausbruch des Krieges hielten sich auf in:
A. China.
1. Tsingtau 218
2. Peking 7
3. Mukden 1
4. Tientsin 16
5. Tsinanfu 1
6. Lautschonfu 1
1-33-17 (161)
7. Niutschwang 1
8. Shanghai 32
9. Hinghua(Chingkiang) 1
10. Nanking 1
11. Hankau 18
12. Wuchang 1
13. Futschou 2
14. Hongkong 16
15. Canton 7
16. Tungkun (Canton) 1 324
B. Indo-China 1
C. Philippinen 1
D. Siam 1
E. Rußland
1. Wladiwostock 12
2. Blagowestschensk 2
3. Nikolajewsk a/Amur 1 15
F. Japan
1. Tokio 6
2. Kobe 18
3. Yokohama 10
4. Moji 2
5. Himeji 1
6. Kawaki 1
7. Otaru 1
8. Korea Seoul 1
Tschemulpo 2 3 42
Übertrag 384
1-33-18 (2-162)
Übertrag 384
G. Auf Schiffen
1. Kriegsschiffe
a. S.M.S. „Iltis“ 3
b. S.M.S. „Jaguar“ 1
c. S.M.S. „Otter“ 1
d. S.M.T. S. 90 1 6
2. Handelsschiffe.
a. „Prz. Eitel Fr.“ Tsingtau 9
b. „Durendat“ Tsingtau 2
c. „Dk. Rickmers“ Tsingtau 1
d. „Albenga“ Hankau 6
e. „Chiengmai“ Bangkok 1
f. „Deventry“ Dalny 1
g. „Staatssekr. Krätke“ Honol. 1 21
zusammen 27
H. Auf Reisen in bezw. durch Ostasien 4
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